Da war zum Beispiel das hintere Federbein, das Gespann sackte einfach hinten ein und blieb auch unten, eigentlich ein nicht fahrbarer Zustand. Ich aber war froh über mein Teil und nahm auch das wie auf einem schiefen Affen sitzen hin.
Am Abend des abholen habe ich zwar mit dem Gespannbauer darüber geredet und auch entschieden das bald möglichst ein neues Federbein rein muß, so kann ich nicht auf Dauer fahren.
Dann war da noch die Rechnungslegung, der Gespannbauer hatte auf einmal einen viel höheren Preis als im Kostenvoranschlag ermittelt festgestellt. Er selbst wollte das nicht war haben und so haben wir und auf eine vorläufige Zahlung von 5 TDM (weitere 5 TDM hatte ich bereits bei Auftragserteilung angezahlt) per Scheck geeinigt. Die Rechnung wollte Er später dann genau auflisten und mir zustellen.

Nach wirklich anstrengender Fahrt von "Wessiland" nach Berlin (550 KM) bei wirklich tollem Wetter (Schneetreiben und ca. -5 Grad) führte ich voller Stolz erst einmal meinen Freunden das neue Teil vor. Schon hier wurde das Durchhängen des Hecks bemängelt, mein Hinweis das da bald ne neue Feder rein kommt hat die Gemüter dann auch beruhigt.

So fuhr ich dann erst einmal ca. 3 TKM und dann kam die Rechnung von Gespannhersteller. 16,xxx TDM Boooh dachte ich, das darf je wohl nicht war sein!, ist das alles OK so, der Kostenvoranschlag betrug gerade mal knapp 10 TDM, wieso nun auf einmal 16?
Gut dachte ich, ist nicht so wie Du dir das vorgestellt hast aber die drei Räder hast Du nun, also Zahle. Eine Überweisung wurde ausgeführt.
3 Wochen später ruft die Buchhaltung vom Gespannbetrieb an und fragt wann ich den Restbetrag überweise!, Hmmm habe ich doch bereits vor 3 Wochen!, wo ist das Geld? Ein Anruf bei meiner Bank brachte schnell Klärung, ich hatte eine globalen Zahlendreher in der Kontonummer, aber was viel schlimmer war war das es dieses Konto wirklich gab und der Inhaber mit meinem Geld sich schöne Tage gemacht hatte und ich nun versuchte über die Bank das Geld zurückzubekommen. Gut das alles sagt noch nix über den von mir in der Titelleiste genannten Pfusch aus, doch ich denke das auch dieses zur Geschichte gehört.
Nun nach der Klärung des Verbleibs meiner 6 TDM und der traurigen Erkenntnis das ich diese in nächster Zukunft nicht wieder bekomme konnte ich dem Gespannbauer nur noch 3 TDM überweisen und bat Ihm um etwas Geduld bis zum Rest. Er war auch einverstanden damit. Soweit So gut.

Mittlerweile bin ich dann knapp 4 TKM mit der Gespannschwuchtel durch die Welt getobt und dann endlich hatte der Gespannbauer ein neues Federbein für mein Gespann. Ich also auf nach Wessiland (550 KM hin und dann wieder nach Berlin). Wie bei Gespannbauern üblich musste ich trotz Termin 4 Stunden auf den Beginn des Einbaus des Federbeines warten. Nebenbei hat mein Gespannbauer dann noch mein SW Rad umgespeicht, was übrigens auch 750 DM kostet und dann ging es an den Einbau des Federbeines. Schon hier habe ich dieses gleich wieder ausbauen lassen und bis zum Anschlag nachspannen lassen, weil es war viel viel zu weich. Am späten Abend bin ich dann in Richtung Berlin aufgebrochen und auch angekommen.
Nun hatte ich es das Super Gespann, vorn Telelever und Hinten ein ordentliches Federbein! was willst Du noch Lothar....

Nach ca. 5 TKM bemerkte ich bei jeder größeren Bodenwelle einen kräftigen Schlag im Seitenwagen. Ich versuchte die Ursache des Schlagens zu ermitteln, fand aber nichts genaues bis ich eines Tages auf einer Autobahn Raststätte die SW Schwinge etwas heftiger anfasste! Die schlägt ja im Lager!, als nächstes griff ich zum Handy und rief meinen Gespannbauer an. Der meinte nur "Da müsse sich ein Lager gesetzt haben! und ich solle vorbei kommen!. Hmm 550 KM nach "Wessiland" und zurück! Ne das schaue ich mir erst einmal selber an!. Also SW Schwinge ausbauen und ? Es gibt gar kein Lager welches sich hätte setzen können! Die einzige Ursache war die lose Schraube am Schwingenbolzen. Eine SS-Mutter hatte sich gelöst! Wie das geht doch dar nicht! Geht doch wen die Mutter nur auf drei Gewindegängen sitzt. Der Schwingenbolzen war einfach zu kurz!, weil das war der originale Schwingenbolzen der SW- Rahmen war aber verstärkt und damit hätte der Bolzen 5 mm länger sein müssen. Meiner Meinung nach "unverantwortlich" was hätte passieren können? Ich mag einfach darüber nicht nachdenken.

Eine Unterlegscheibe beseitigt das Anschlagen der Achsmutter am Rahmen:

Ich habe mir in einer Fachwerkstadt einen neuen Bolzen anfertigen lassen und konnte dann wieder ohne das Schlagen der Achsmutter am Rahmen fahren.

Gut kleine Fehler macht jeder mal aber solche bedrohen vielleicht das Leben und Leben wollen wir ja Alle.
Auf anraten eines guten Freundes überprüften wir dann die Bremsbeläge, nunmehr waren ja auch schon mehr als 10 TKM abgespult. Ohhh da müssen dringend neue rein!. Also einfach mal schnell zu BMW und neue Belege gekauft. Ich erinnere mich noch wie der Verkäufer ungläubig 2 Hinterradsätze raus geben wollte. Ich habe Ihm dann aber erklärt das ich ein Gespann fahre und am SW die gleichen Beläge drauf müssen wie am Hinterrad.

Am nächsten Tag dann kam auch mein Freund und wir wechselten, wie schon sooft an der RS und der GS die Bremsbelege. Und dann ging es zum SW. Also Rad ab. Ging aber nicht die Bremsscheibe hing in der Bremszange. Hmm muß ja beim Hinterrad auch abgebaut werden, also Zange ab. Und Rad ab! Ne ging immer noch nicht! Wie jetzt, was ist das? die Zange geht nicht von der Scheibe!, also begannen wir die Scheibe vom Rad zu lösen, Schraube für Schraube...

Irgendwann ging dann das Rad ab und die Bremszange lag auch frei und nun die neuen Beläge rein. Die passen nicht!, wieso? Na die sind viel zu klein! Kann Nicht sein das ist die gleiche Bremszange wie am Hinterrad! Kann nicht sein, die sind viel zu klein meinte mein Freund. Also alles genau ansehen. Stimmt die Bremsbeläge vom Hinterrad der GS passen wirklich nicht.! SCHEISSE! was soll das.
Telefon und Anruf beim Gespannbauer. Hallo..... und so weiter.... Da müssen 05fer Beläge rein, ich Rufe Sie morgen sofort deshalb an meinte der Gespannbauer.
3 Tage später kam dann auch der Anruf, mein Gespannbauer teilte mir die genaue Bezeichnung der erforderlichen Bremsbeläge mit. Auf meinen Hinweis das ich doch genau die Hinterradbremse der GS im SW haben wollte ging Er gar nicht erst ein. Kein Kommentar!
So geht's halt auch obwohl das eine der wichtigsten Forderungen beim Umbau war.

Die Beläge waren in Berlin aber nicht aufzutreiben. Was nun. Mein Freund Blasi weis sicher einen Rat! Klar Lothar besorge Dir die original BMW Brembozange und Ne Narbenfeste Scheibe und dann bauen wir das so wie Du es wolltest! Gesagt getan, Kosten 1400,00 DM Na Super.
Die von Gespannbauer eingebaute Bremszange habe ich Ihm per Post zurückgeschickt, bis Heute kein Kommentar sondern nur die Forderung nach den ausstehenden 3 TDM. Mit der Durchsetzung der Forderung des Gespannbauers ist nun ein Inkassounternehmen beauftragt. Ich muß wohl Zahlen aber OK ist das allemal nicht. Nein ist es nicht.

Nun langsam ging auch der Winter vorbei, mit dem Gespann bin ich bis ende März nun schon gute 20 TKM gefahren und es sah einfach nicht mehr schön aus. Der Grund dafür war der Rost. Alle Teile die vom Bespannbauer gebaut wurden rosteten richtig doll so vor sich hin. Immer wen ich mal eine Wäsche am Moped durchführte platzten ganze Stücke vom Lack ab. Nach genauerer Untersuchung musste ich feststellen das der schwarze Lack aufs blanke Metall gespritzt war! Ein Brief mit der Aufzählung aller von mir festgestellten Mängel erbrachte gar nix. Mein Gespannbauer ging mit keinem Wort auf die von mir Angezeigten Mängel ein, er verwies nur auf seine AGB und das ich doch bitte umgehend die noch ausstehenden 3 TDM zahlen solle.

Ich beantwortete den Brief dann nur noch mit einem wesentlichen Satz!

"Sehr geehrter Gespannbauer, ich bin sehr verwundert das Sie die von mir angezeigten Mängel nicht mit einem Wort erwähnen und statt dessen nur auf Ihre Geschäftsbedingungen verweisen" und wollte von diesem Tage an mit dieser Firma nix mehr zutun haben!

Nebenbei bemerkt: Ich fühle mich nach den geführten Telefonaten und letztlich nach den Briefen des Gespannbauers von diesem über den Tisch gezogen. Oder wie sonst soll ich solch eine nicht Reaktion und Negation der angezeigten Mängel werten?

Anfang April bat ich dann meinen Freund Matthias mir beim instand setzen des Gespanns zu helfen. Und wir montierten alles wieder ab. Den Seitenwagen samt Fahrgestell um dieses in einen ordentlichen Zustand zu versetzen. Eine Woche Arbeit waren da schon notwendig und dabei haben wir alles selber gemacht. Sicher es ist nicht der Super Hochglanz Lack einer teuren Lackierwerkstadt geworden aber es sieht gut aus und vor allem es wird nicht gleich wieder rosten!

Und weil das Gespann nun schon einmal auseinander war haben wir auch gleich die BMW Wartung mit erledigt. Also Ölwechsel, Ventilspiel eingestellt und was halt alles sonst noch anfiel.

Und ein Blick auf die Reifen erzwang in mir die Forderung nach Sommerreifen. Also das nächst was zu tun war war ein Reifenwechsel. Ein paar Tage später stand ich dann auch auf dem Hof von Reifen-Müller, da bekomme ich immer meine Reifen sehr günstig, und wir beschlossen Sommerreifen zu montieren. 155/70 aufs Hinterrad und aufs Seitenwagenrad. Also ausbauen tue ich immer selber, spart 25 DM, und dann rann an die Montage. Hmmm ich kriege den Reifen nicht auf die Felge, meinte der Mechaniker. Doch der alte war je auch drauf.... Gut dann noch einmal...

Und dann ein fürchterlicher Knall, He was war das? Der Reifen war das! Wie jetzt? das ist doch schon einmal passiert beim Gespannbauer damals am SW-Rad! und ich erzählte die Geschichte, wie der Reifen bei der Montage aufs Seitenwagenrad geplatzt ist.

Die Felge die Eingebaut wurde hatte irgendwie ein Fehler, Am Seitenwagenrad hatte der Gespannbauer innen in der Felge etwas abgedreht aber am Hinterrad nicht!. Also haben Die Jungs es ein zweites mal versucht, mit viel viel Seife und ganz ganz langsam. Es hat geklappt. Nur was wird beim nächsten Reifenwechsel sein ?

Wen mich Heute jemand nach meinem Gespannbauer fragt, weil der Umbau Ansicht ist einfach Super, werde ich Ihm von meinem Gespannbauer erzählen und werde im gleichen Satz auf all die Mängel hinweisen. Mein Gespannbauer ist sicher ein sehr intelligenter Tüftler und Bastler nur Gespanne sollte Er nicht wo anders bauen lassen.

Lothar Hellwig im Juli 99

PS: Ich wollte mit dieser Geschichte nur andere warnen und darauf hinweisen!
Kostenvoranschlag! und Rechnung sollten in etwa übereinstimmen, alles was in Auftrag gegeben wird Schriftlich Tun, Rechnung durch einen unabhängigen dann Prüfen lassen. Vertrauen war bei meinem Gespannbauer nur Schall und Rauch.

Nach nunmehr 25 TKM Gespannbetrieb erschien mir das hintere Federbein viel viel zu weich. Eine Überprüfung durch eine Gespannfirma aus Süddeutschland ergab "völlig Schrott". Das Federbein habe daraufhin zum Hersteller geschickt. Dessen Kommentar "so etwas habe wir je noch nie gesehenen". Eine Woche Später und nach 2 Telefonaten zum Thema Federbein lag ein Nigel Nagel neues Federbein in der Post!. Super und Danke an die Firma Technoflex. Das Federbein in der vom Gespannbauer bestellten Version hatte eine 185iger Feder eingebaut. Extremes vorspannen durch den Mechaniker hat zwar die Federung etwas verstärkt aber dabei offensichtlich den Lagerteller beschädigt. Das nun völlig kostenfrei von der Firma Wilbers überholte Federbein hat eine 59/59 245-175iger Feder und es taugt, einfach SUPER solch ein Federbein zu fahren. Außerdem macht nun auch die Zugstufen Einstellung einen Sinn, diese funktioniert einfach. Hätte das nicht der Gespannbauer wissen müssen ??, ein völlig ungeeignetest Federbein einzubauen ? Zu solch einer Fachperson soll ich mein Gespann zur Garantieabwicklung geben ? Ich weis nicht wie Ihr darüber denkt. Ich bringe mein Gespann nie wieder nach S... in Wessiland zum Gespannbauer, Nein.

Warum ich das hier erwähne? weil die von meinem Gespannbauer bestellte Feder (40% härter als Solo) einfach nix für ein Gespann taugt! 80-100% härter sind einfach notwendig und wäre das so Bestellt gewesen hätte das Federbein auch nicht ausgetauscht werden müssen.

P.S: Selbst BMW hat sich für meinen Bericht "Mein Alptraum RS" mehrmals bei mir bedankt, Nur solch ein Super Gespannbauer aus S... in Wessiland kann berechtigte Kritik nicht ab und mahnt diese sofort ab! ....